Ein Spaziergang durch Lübeck auf den Spuren von Thomas und Heinrich Mann
„Es ist schwer, es zugleich der Wahrheit und den Leuten recht zu machen.“ (Thomas Mann)
Dieses Zitat wurde uns, dem Deutsch-Leistungskurs der Jahrgangsstufe 11, während unseres literarischen Spaziergangs am 16.07.2024 durch die Lübecker Innenstadt nähergebracht. Unsere Stadtführerin Frau Nicolai informierte uns dabei über das Leben und die Werke der in Lübeck geborenen Brüder Heinrich und Thomas Mann.
Im Mittelpunkt stand der Roman „Buddenbrooks“ von Thomas Mann, für den er 1929 den Literaturnobelpreis erhielt. Der Vier-Generationen-Roman behandelt den Verfall einer Familie und übt dabei Kritik an der Lübecker Gesellschaft, was die Bedeutung des Zitats umso mehr verdeutlicht. Das Werk, das viele autobiografische Züge aufweist, nimmt sowohl die eigene Familie als auch ausgewählte Lübecker Bürger als literarisches Vorbild. Im Erscheinungsjahr 1901 sorgte der Roman vor allem in Lübeck für heftigen Unmut. Viele sahen in Mann einen „Nestbeschmutzer“, obwohl der Name der Stadt kein einziges Mal erwähnt wird.
Auf unserem literarischen Spaziergang besuchten wir das Lübecker Rathaus, in dem Thomas Mann 1955 die Ehrenbürgerwürde verliehen wurde, die St. Marien Kirche, das großelterliche Haus der Familie Mann (voraussichtliche Wiedereröffnung 2028), die Schule, auf die Thomas und Heinrich gingen, sowie das Heiligen-Geist-Hospital, für das auch die Familie Mann spendete. Der Spaziergang endete im Museum Behnhaus, wo Tony Buddenbrook so manches Geheimnis über ihre Familie und ihren Schöpfer Thomas Mann preisgibt.
Thomas Mann verarbeitete seine Lebensrealität in den „Buddenbrooks“ auf zum Teil ironische Weise und konnte es natürlich nicht allen seinen Mitmenschen recht machen. Diese Erkenntnis war uns vor der Exkursion nicht bewusst, weshalb wir uns für die informative und schöne Stadtführung bedanken möchten.
Text: Leistungskurs Deutsch
Bilder: S. Stritz