2022 ist es wieder soweit – die nächste Volkszählung in Deutschland ist gestartet. Dabei wird sich jetzt der eine oder andere fragen, was das ist und warum man diese Erhebung überhaupt macht? Wie rasant sich die Weltbevölkerung entwickelt hat und entwickeln wird, lässt sich anhand einfacher Zahlen verdeutlichen: 1987 lebten knapp 5 Mrd. Menschen auf der Erde, heute sind es ca. 7,7 Mrd. Und 2100 sollen es über 10 Mrd. Menschen sein. Doch diese Entwicklung verläuft global sehr unterschiedlich. Während wir in Staaten in Südostasien und Afrika rasant steigende Bevölkerungen haben, hören wir in Deutschland hingegen Nachrichten über sinkende Geburten und älter werdende Menschen. Doch wie kommen wir überhaupt zu diesen statistischen Daten und welche Auswirkungen wie Handlungsspielräume ergeben sich daraus? Diese und weitere Fragen versuchte das Team um Professorin Gabriele Doblhammer von der Universität Rostock den Zehnt- und Elftklässlern im Rahmen einer Geographie-Vorlesung am MGKK in der Aula als umfunktionierten Hörsaal zu beantworten.

Dabei zeigte die Hochschullehrerin erst einmal das breite Wissens- und Fächerspektrum im Bereich Soziologie und Demographie auf: Beginnend mit der Geographie, über Wirtschaft, Biologie, Medizin und Mathematik/Statistik. Letztlich werden in allen Staaten verschiedene Strukturdaten im sozioökonomischen Bereich erhoben, um somit z.B. verlässliche Aussagen über die demographische Entwicklung in Deutschland für die nächsten zehn Jahre zu haben und der Politik aufzuzeigen, in welchen Bereichen und Räumen nachgesteuert werden muss, z.B. Wohnen, Infrastruktur, finanzielle Ausstattung.

Um diese empirische Arbeit nicht nur theoretisch erscheinen zu lassen, ließ das Team um Professorin Doblhammer die Schülerinnen und Schüler (SuS) selbst verschiedene Daten mithilfe der sogenannten Sterbetafel errechnen. Der Name führte bei den SuS allerdings erst einmal zu Irritationen, allerdings konnte die Hochschullehrerin die angehenden Abiturienten beruhigen. Im Englischen wird dieses Dokument als life table bezeichnet und lässt somit eher erahnen, dass damit die steigende Lebenserwartung der Menschen ermittelt wird. Anhand der errechneten Strukturdaten konnten die SuS für ihre Altersklasse dann ermitteln, dass sie nach jetzigem Stand älter als 81 Jahre werden – Tendenz steigend!

Benjamin Aretz, derzeitiger Doktorand am Lehrstuhl von Professorin Doblhammer, und Masterstudentin Anna Holtz gaben den zukünftigen Abiturienten abschließend noch Einblicke in das Studium der Sozialwissenschaften an der Universität Rostock und berichteten von ihren Forschungsarbeiten, u.a. von den derzeitigen Umwelteinflüsse auf die Gesundheit und Lebenserwartung. „Meine Lieblingsfächer waren Sozialkunde, Informatik und Englisch. Wer ebenfalls diese Interessen hat, ist in diesem Studiengang sehr gut aufgehoben und kann vielfältig forschen“, sagte Anna Holtz zu ihrer Motivation des Studienganges. Weitere Informationen zur Studienberatung und möglichen Studiengängen erhaltet ihr auf folgender Website: https://www.uni-rostock.de/.

Bild/Text: Steffen Reblin